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1979 - 2004

25 Jahre Radsport in der VT Niederauerbach

 

Aus einer Idee, die Wolfgang Geyer vor 25 Jahren hatte, wurden 25 Jahre Radsport in unserer Vereinigung. Am 20. Juni 1979 wurde die Abteilung Radsport durch die Gründungsmitglieder Dieter Ehmann, Wolfgang Geyer, Norbert Nagel und Michael Schieler ins Leben gerufen. Radsport hat ja schon lange Tradition in Zweibrücken. Bereits in den 20er Jahren erzielte Emil Ehrhardt aus Niederauerbach beachtliche Erfolge, u. a. gewann er 1928 den großen Straßenpreis des Saargebietes mit 180 km Streckenlänge. (Der Pokal sowie das Original Rennrad von damals befinden sich noch im Besitz der Familie Schaubeck im Höfchen in Niederauerbach). Am 12. August 1979 ging es bereits richtig los mit einem Volksradfahren, einer „Tour des kleinen Mannes", an der weit über 300 Radfahrer teilnahmen.

 

Aber was wäre ein Radsportverein ohne Radrennen. Im darauf folgenden Mai wurde das erste Zweibrücker Schülerradrennen „Rund um die Rennwiese" an dem 200(!) Jungen und Mädchen teilnahmen gestattet. Gleich von Anfang an wurden auch Kontakte zu unserer französischen Partnerstadt Boulogne-sur-mer geknüpft, da es dort auch einen Radsportverein gibt. Im September 1979 nahm man an der  Radtouristikfahrt in Boulogne teil. Die erste richtige Radsportbegegnung mit unserer Partnerstadt fand an Pfingsten 1980 in Zweibrücken statt. Insgesamt 53 Radler, darunter vier VTN'Ier (Dieter Ehmann, Wolfgang Geyer, Anton Sander und Arno Vollmar) bewältigten die 601 km lange Strecke in 36 Stunden von Boulogne nach Zweibrücken.

 

Im August 1980 wurde ein „City- Kriterium" auf einem 1200 Me ter langen Innenstadtkurs in Zweibrücken veranstaltet. Teilnehmer waren unter anderem Hartmut Bölts, der Bruder von Udo Bölts, der „radelnde Baron" Friedrich von Löffelholz, Raimund Dietzen und Christian Henn, die nach ihrer Karriere beide beim Profiteam "Gerolsteiner" sportliche Leiter waren. Bei den Schülern nahm auch Andreas Walzer aus Homburg teil, der später Weltmeister und Olympiasieger auf der Bahn wurde.

 

Im September 1980 wurde die erste Radtouristikfahrt mit 183 Teilnehmern veranstaltet. Insgesamt waren die achtziger Jahre besonders vom Radsport geprägt, man hatte einige gute Talente in den eigenen Reihen, die es auch zu Ehren wie der eines Bezirksmeisters, Westpfalzmeisters und sogar Rheinland- Pfalz- Meisters brachten. Genannt seien hier die Fahrer Steffen Heintz, Ralf Hüther, Michael Schade, Norbert Spangler, Stephan Damm und Andreas Reif. Steffen Heintz hatte es bis zur A- Lizenz gebracht, d. h. höchste Amateurklasse in Deutschland. Bei den Seniorenrennen starteten Arno Vollmar, Anton Sander, Eckhard Binzel, Hartmuth Elbe und Harald Schlüter. Parallel zu den Radtouristikfahrten wurden auch so genannte Volksradfahrten veranstaltet. Volksradfahren war eine Veranstaltung für Jedermann. Man brauchte nicht unbedingt eine Rennmaschine dazu, die Strecken waren so gewählt, dass auch „de Babbe" und die „Mamme mit de Kinner" teilnehmen konnten. An manchen Veranstaltungen waren über 400 Radler beteiligt.

 

Bis zum Jahre 1988 wurden die Radrennen jeweils an der Rennwiese veranstaltet. Bei diesen Radrennen auf dem 1500 m- Kurs „Rund um die Rennwiese" starteten meist 300 und mehr Radrenner von den Schülern bis zur Seniorenklasse. Wenn man sich die Siegerlisten der damaligen Rennen anschaut, waren Fahrer dabei, die später Profiteams angehörten und es auch zu Titeln wie Deutscher Meister, Weltmeister und Olympiasieger brachten.

 

Am 10. August 1985 nahm ein gewisser Udo Bölts aus Heltersberg, ein Bruder des Nationalfahrers Hartmut Bölts, am Tag seines 19. Geburtstages, am Rennen „Rund um die Rennwiese" teil und machte sich selbst sein schönstes Geschenk mit dem Sieg im A/B Klasse- Rennen. Udo Bölts, das darf man mit recht behaupten, wurde einer der ehrlichsten, sympatischsten und besten Radsportler überhaupt im Bund Deutscher Radfahrer. Er ist heute als sportlicher Leiter beim Team Gerolsteiner immer noch ein Vorbild für alle Sportler. Im Juli 1985 veranstaltete die Radsportabteilung zusammen mit der Werbegemeinschaft Zweibrücken eine Radtour rund um Zweibrücken. Im Februar 1986 wurde Wolfgang Geyer als Fachwart der Abteilung Radsport von Toni Sander abgelöst, noch im gleichen Jahr übernahm Wolfgang Geyer aber wieder den Posten des Fachwartes, den er bis heute ausübt.

 

Im Mai 1986 ging es bei der Pfingstbegegnung die 600 km- Strecke von Zweibrücken aus nach Boulogne und das wiederum in 36 Stunden, 19 VTN- Radler nahmen daran teil. Am 30. Mai 1986 wurde im Rahmen der 100- Jahr- Feier der VT Niederauerbach zum ersten Mal ein Rennen mit Start und Ziel an unserem heutigen Clubheim gestartet. Vor einer großartigen Zuschauerkulisse gewann auf dem 880 m langen Kurs der für die RSG Nürnberg startende Georg Weigenand. Unser damaliger Topfahrer Steffen Heintz lieferte sich mit Georg Weigenand harte Duelle und belegte am Ende des Rennens einen hervorragenden 4. Platz.

 

Im Jahre 1987 fand zum ersten Mal unter dem Motto „Rund um's Lustschloss der Fasanerie" ein Querfeldeinrennen statt. In den drei Rennen, besser Schlammschlachten genannt, gingen 61 Fahrer an den Start. Bester Akteur der VTN wurde Stephan Damm, der sein erstes Crossrennen bestritt.

 

An Ostern 1988 ging es mit der Abteilung Radsport für 14 Tage an die Costa Brava, um sich auf die anstehende Saison vorzubereiten. Nachdem man gute Erfahrungen mit dem Radrennen 1986 in Niederauerbach gemacht hatte, wurde von nun an das Rennen „Rund um die Rennwiese" in ein Kerwekriterium umbenannt und jeweils am Auerbacher Kerwemontag veranstaltet. Andreas Walzer aus Homburg durfte erstmals in der Amateur C- Klasse starten und gewann ein spannendes Rennen. Beeindruckend war besonders, dass das Rennen der Amateure C zusammen mit dem Rennen der Amateure A/B gestartet wurde und Walzer als erster über die Ziellinie fuhr. Sieger der A/B- Klasse wurde Christian Henn, aus Heidelberg, welcher acht Tage später zu den Olympischen Spielen nach Seoul fuhr und dort die Bronzemedaille im Einzelrennen auf der Straße gewann. Andreas Walzer stieg nach diesem Sieg in die B- Klasse auf und wurde danach Deutscher Meister in der 4000 Meter Einerverfolgung auf der Bahn. Später wurde er auch noch Olympiasieger und Weltmeister auf der Bahn.

 

Die Rennen der Jahre 1989 und 1993 wurden ebenfalls von Andreas Walzer gewonnen. Man wusste schon, wenn der Andreas am Start ist, da geht die Post ab. Das Jahr 1988 nahm keinen guten Abschluss für die Abteilung Radsport in der VTN. Nach ein paar Querelen verabschiedete sich Heinrich Damm aus der Abteilung, um einen neuen Verein, den heutigen RSC 88 Zweibrücken, zu gründen. Man formierte sich neu und fortan legte man mehr Augenmerk auf den Breitensport und die RTF- Fahrten. Zahlreiche Pokale, die im Clubheim stehen, belegen die Dominanz der VTN'ler bei RTF's im In-, und nahen Ausland. Alle zwei Jahre, beginnend 1991, wurde jeweils am „Auerbacher" Kerwemontag das Kerwekriterium veranstaltet. An den Rennen säumten die Zuschauer und Radsportfreaks zu Hunderten die Strecke. Wahrscheinlich sind wir der einzigste Verein in Rheinland- Pfalz, bei dem ein Landtagsabgeordneter, Fritz Presl, als Streckensprecher im Vorausfahrzeug mitfährt. Zwischen den Rennen wurde auch ein Prominentenrennen, an dem Vertreter aus Politik und Wirtschaft teilnahmen, gestartet. Die Radsportler fuhren auch bei größeren Veranstaltungen mit, so z. B. „Rund um den Bodensee", Paris- Roubaix, Omlop het Volk oder Rund um den Vorarlberg. Bei „Rund um den Bodensee" fuhr Werner Andres bereits zum 12. Male und Heinz Burkhardt im Jahre 1992 seinen ersten Supercup des BDR, dabei müssen Veranstaltungen in ganz Deutschland mit jeweils über 200 km gefahren werden.

 

Gerald Elzner war in den Jahren 2000 und 2001 jeweils der beste RTF'ler in der Pfalz. Im Jahre 2002 setzte er noch eins drauf und wurde in seiner Altersklasse in Rheinland- Pfalz zweiter mit über 9000 gefahrenen Kilometern. Als Veranstalter von Radtouristikfahrten hat sich die Abteilung, mit jährlich so um die 700 Teilnehmern, auch einen Namen im Pfälzischen Radfahrerbund gemacht. Die Ausrichtung zweier RTF's, einer als Saisonstart Westpfalz im März und der Herbst- RTF als letzter Tour im Oktober, hat sich bewährt. Die Radtouristen, die teilweise aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland kamen, waren immer voll des Lobes über die ausgewählten Strecken und den reibungslosen Ablauf an Start und Ziel in unserem Clubheim. Seit ein paar Jahren bietet die Abteilung Radsport auch fünf permanente Radtouristikfahrten in Verbindung mit dem VTN- Super- cup an, die ebenfalls sehr gut besucht werden. Bei der Frühjahrs- RTF 2004 wurde Wolfgang Geyer mit der silbernen Ehrennadel des Pfälzischen Radfahrerbundes für seine Verdienste um den Radsport ausgezeichnet.

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